Immobilie

IMMOBILIENVERMARKTUNG: WAS SICH IN DEN LETZTEN JAHREN GETAN HAT

„Frauen sind verträumt. Und manche Frauen machen ihre Träume wahr, wie die Künstlerin Diana Eger“, titelt der Artikel zu einer Vernissage in der Wöhlerstraße in Frankfurt am Main. Berichtet wurde über eine Künstlerin, die an zwei Abenden in leerstehenden Büroräumen ihre Bilder ausstellte. Eingeladen waren Kunstliebhaber, aber auch Interessenten für Büroflächen.

Veränderung hat auch den Gewerbeimmobilienmarkt erreicht und die Branche schaut sich nach neuen Möglichkeiten um. Das bezieht sich sowohl auf interne Abläufe als auch auf den Außenauftritt einer Marke und ihren Vertrieb. Beeinflusst wird auch die Immobilienvermarktung. Darüber denken viele Eigentümer noch immer recht klassisch, und so ist es eine unserer Aufgaben, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich beispielsweise eine Bürofläche effektiver vermitteln lässt. Es bieten sich folgende drei Maßnahmen an:

  • Events
  • 360°-Besichtigungen
  • Soziale Medien

Das alles weckt Interesse und erzählt viel über ein Objekt – oft bevor man es überhaupt betreten hat. Dabei sind manche Maßnahmen schon fast etabliert, andere neuer und wieder andere müssen noch erschlossen werden.

Über Jahre erprobt und erfolgreich: Events

Events sind unter den Methoden der Immobilienvermarktung am traditionellsten, werden im Moment wiederentdeckt und um aktuelle technische Möglichkeiten erweitert. Unter Events verstehe ich zum Beispiel eine Vernissage, Vorträge mit exklusiven Gästen oder Konzerte.

Sie sind ein erprobtes Mittel, um eine breite Öffentlichkeit zu begeistern und Aufmerksamkeit zu wecken. Gleichzeitig sind sie eine charmante Art, mit dem Kunden in Kontakt zu treten und ihm im Gespräch die Fläche zu zeigen. Denn anders als bei den zwei folgenden Maßnahmen zur Vermarktung besteht hier die Chance, sich tatsächlich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten und Beziehungen auszubauen, was für unser Geschäft essenziell ist.

Ein schönes Beispiel für aufmerksamkeitsstarke Veranstaltungen ist die Kooperation zwischen dem Taunusturm und der Oper Frankfurt. Im Sommer fanden in der Lobby des Turms regelmäßig Konzerte statt. Ein anderes schönes Beispiel war die Kooperation zwischen dem MMK und dem Maintor-Areal, die über ein halbes Jahr 200.000 Besucher anlockte. Gezeigt wurde zum einen Kunst, zum anderen wurde aber auch über die Entwicklung des Areals informiert. Eindruck hinterließen auch die Terrasse und der Blick auf den Main.

Nicht mehr wegzudenken: virtuelle 360°-Besichtigungen

Ein Trend, der sich in den letzten Jahren etabliert hat und inzwischen auch zum Standard zählt, ist die virtuelle 360°-Besichtigung bei der Immobilienvermarktung. Als erstes im Einsatz für Wohnungen, lässt sich die Technologie ohne Mehraufwand auch auf Gewerbeimmobilien anwenden. Mit dem 360°-Winkel ist ein Rundumblick möglich, anders als mit bloßen Fotografien, die nur einen Ausschnitt abbilden und das Raumgefühl nicht annähernd so gut vermitteln können.

Der größte Vorteil ist, dass sich der Interessent das Objekt anschauen kann, ohne es betreten zu müssen. Wie die Fläche nach einer Renovierung und mit Möblierung aussehen kann, zeigt die Vorher-Nachher-Einstellung, ebenfalls eine tolle Funktion, die zudem die Phantasie beflügelt.

Fortschritt bringt aber nicht immer nur Segen, sondern auch Verantwortung mit sich, denn der 360°-Winkel zeigt alles, sprich jedes Detail. So sollten die Räumlichkeiten repräsentativ sein, um auch tatsächlich Interesse beim Mieter zu wecken, der sich erst im Anschluss überlegen wird, ob sich eine Besichtigung lohnt. Zwar können Vorher-Nachher-Einstellungen verwendet werden, die Umsetzung ist jedoch bei der Immobilienvermarktung noch immer recht kostenintensiv. Und, was beim Gespräch über virtuelle Realität und insbesondere Brillen immer wieder angesprochen wird, ist das Unwohlsein, das die Benutzung dieses Gadgets bei manchen auslöst.

Neue Medien und Gewerbeimmobilien – verträgt sich das?

Das Business-to-Business-Geschäft stieg später in das Thema Neue Medien ein als Konsumentenmarken, schließlich aber wurde verstanden, dass überall Menschen angesprochen werden; unabhängig davon, ob sie arbeiten oder sich in ihrer Freizeit befinden. Während zugegeben Geschäftsleute vielleicht noch nicht auf Snapchat unterwegs sind, lesen und schreiben sie jedoch ununterbrochen Mails, konsumieren Online-Zeitungen und nutzen einen Messenger, womit auch sie ein Teil der digitalen Welt sind.

Wie eine Immobilienvermarktung sich im sozialen Netz umsetzen lässt, kann bisher nur auf dem Wohnungsmarkt beobachten werden und auch hier sind es bisher nur Leuchtturmprojekte, die aber erfolgreich sind. Die Vertragslage zwischen Vermittler und Eigentümer macht den Einsatz dieses sehr öffentlichen Mediums in der Branche nicht einfach, aber man sollte neuen Entwicklungen gegenüber offen bleiben.

Es gibt aber dennoch Möglichkeiten vor allem die bildgewaltigen Kanäle wie Instagram oder Pinterest zumindest für die Markenbildung zu nutzen. Tolle Architektur, exklusives Design und der Panoramablick auf Manhattan sind Teil der Gewerbeimmobilienbranche und zugleich beliebte Motive auf diesen Medien. Da die Wege bis zum Abschluss eines Vertrags häufig nicht klar sind und ein Kunde über diverse Routen zu uns gelangt sein kann, warum nicht auch hier Präsenz zeigen?!

Kreative Immobilienvermarktung nutzen und profitieren!

Welche Maßnahme tatsächlich etwas bringt, ist schwer zu sagen. Natürlich lässt sich die eine Aktivität besser messen als eine andere, letztendlich aber bin ich der Meinung, dass jede positive Aktion auch einen positiven Effekt mit sich bringt. Eine Bekanntheitssteigerung ist immer gut, egal über welchen Kanal die Immobilienvermarktung erfolgt.

Ein Kanal kann dabei der Kommunikationsweg über Social Media sein, es kann aber auch das direkte Gespräch zwischen zwei Kollegen im Job sein, von denen sich einer auf der Suche nach einem neuen Bürostandort für die wachsende Belegschaft befindet. Der andere wiederum war am vorherigen Abend auf einer Vernissage, in einem modernen Bürogebäude mit noch freistehenden Flächen. Und dann kommt eins zum anderen.

Von unserem Experten: José Martínez

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