Hamburg HafenCity

QUARTIERSMANAGEMENT IM HERZEN DER HAFENCITY HAMBURG

Im Januar 2017 war es endlich soweit. Die Elbphilharmonie wurde eröffnet. Während der Bau des Konzerthauses lange aufgrund der Kosten kritisiert wurde, ist Hamburg heute um ein beliebtes Wahrzeichen reicher. Die Elbphilharmonie ist aber nur ein Teil eines wesentlich größeren Projekts: der HafenCity, ein komplett neues, modernes und urbanes Stadtviertel.

Bereits seit 2003 ist das neue Viertel in Planung. Die Hamburger Innenstadt wird um 40 % erweitert und beherbergt Büros, Wohnungen, Hotels und Einzelhandelsflächen. Ziel ist es, Hamburg auf eine Ebene mit Metropolen wie London oder Barcelona zu heben. In der Mitte der HafenCity befindet sich das Überseequartier, das als zentraler Treffpunkt und Herz des Areals angelegt ist. Der nördliche Teil wurde bereits im Herbst 2010 eröffnet. Der südliche Teil soll bis 2021 fertiggestellt werden.

Nichts dem Zufall überlassen

Der Möglichkeit für organisches Wachstum oder im schlimmsten Fall Verwahrlosung wurde von Anfang an die Grundlage entzogen. Denn das neue Stadtviertel in Hamburg wurde am Reisbrett entworfen und in dieser Weise soll es auch weitergehen. Deshalb betreut ein Quartiersmanager das Überseequartier, aber wofür genau ist dieser zuständig?

Was ist Quartiersmanagement?

Ursprünglich ist das Quartiersmanagement eine Maßnahme, um beispielsweise Stadtviertel aufzuwerten. Ziel ist es, die Lebensqualität zurückzuholen, sodass die Attraktivität des Quartiers steigt. Der Begriff Management ist in diesem Zusammenhang klar, der Begriff Quartier wiederum bedarf wahrscheinlich einer Erklärung: Ein Quartier unterscheidet sich von einem Bezirk, Orts- oder Stadtteil. Eine Abgrenzung kann aufgrund von räumlichen, geographischen, sozialen oder ethischen Kriterien entstehen. Häufig ist ein Quartier der Mittelpunkt im alltäglichen Leben der Bewohner.

Der Einsatz eines Quartiersmanagements setzt aber keine prekäre Lage voraus, sondern kann auch auf kommerzielle Flächen angewandt werden. Ein Beispiel dafür ist das Liverpool One in England: Bebaut wurde die 170.000 m² große Fläche mit Einkaufs-, Wohn- und Freizeitbauten sowie mit Hotels, Büros und Gastronomieangeboten. Es zählt zu den größten Open-Air-ShoppingCentern in England.

Kurze Definition des Centermanagements

Ist Quartiersmanagement dann nicht identisch mit dem Centermanagement? Nun, die Übergänge sind fließend, es gibt aber Unterschiede. Wie beim Centermanagement braucht es für das Quartiersmanagement einen kreativen Kaufmann. Die Aufgaben umfassen zum einen die Organisation und Verwaltung, zum anderen den Imageaufbau und die Weiterentwicklung des Centers beziehungsweise des Quartiers. Der Fokus aber – und das ist der Unterschied – liegt beim Centermanagement auf dem Einzelhandel. Außerdem werden die Mieter durch ein einheitliches Management betreut, das die Rolle des Hausherren einnimmt.

Hamburg HafenCity

Bürgermeister im Quartier

Der Quartiersmanager hat wiederum andere Aufgaben. Er vermittelt zwischen allen Beteiligten, sodass ein harmonisches Miteinander aller Akteure entsteht und bietet individuelle Leistungen an, die optimal auf das Quartier abgestimmt sind. In seiner Verantwortung liegt die Fortentwicklung des Quartiers. Es soll so zum Beispiel ein attraktives, neues und urbanes Zentrum entstehen, das Wohnen, Arbeiten, Handel und Gastronomie vereint.

Das zentralisierte Management bearbeitet unter anderem folgende Aufgaben:

  • Management öffentlicher Flächen
  • Außenraumgestaltung
  • Sicherheit und Ordnung
  • Standortmarketing und Events
  • Werbegemeinschaft und Marketing
  • Technische Dienstleistungen

Über den Nutzen des Quartiersmanagements

Hat sich das Quartier als starke Marke etabliert, kann ein Mehrwert für alle Beteiligten erwirkt werden: Dazu zählen gute Umsätze, gute Vermietungsstände, eine Wertsteigerung und das Wohlwollen aller Beteiligten, also Nutzer, Besucher und Kunden. Zu beachten aber ist, dass ein zusätzliches Management auch zusätzliche Kosten verursacht und nicht immer lassen sich diese auf die Nutzer umlegen. Qualität hat nun einmal ihren Preis.

Wir sehen uns im Überseequartier

Quartiersmanagement ist also nicht gleich Centermanagement. Der Fokus liegt jeweils auf einem anderen Schwerpunkt, und es wird auch eine unterschiedliche Expertise benötigt: Während das Centermanagement sich um alles Interne kümmert, sprich Optimierung der Branchen und Mieterstruktur, Kostenkontrolle und Berichtswesen etc., betreut das Quartiersmanagement alles, was um die Gebäude des Quartiers herum passiert. Das ist das Management der öffentlichen Flächen, die Außenraumgestaltung, Sicherstellung von Qualitätsstandards und vieles mehr. Beide Managementformen aber haben das Ziel der Wertsteigerung.

An Wochenenden ist das Überseequartier sehr gut besucht und die Hotels sind ausgebucht. Zögern Sie daher nicht länger und erleben auch Sie einen der Märkte, eine Ausstellung oder ein saisonales Event im Quartier. Flanieren Sie an der Elbe, besichtigen Sie die Elbphilharmonie und genießen Sie zum Abschluss einen Kaffee in angenehmer Atmosphäre im Herzen der HafenCity, im Überseequartier.

Virtueller Rundgang: https://vtc.view3.com/de/vt/ueberseeboulevard

 

Dr. Claudia Weise