Retailmarkt Leipzig

LEIPZIGS WEG ZUM TOP B-STANDORT

In den letzten drei bis vier Jahren hat Leipzig ein starkes Wachstum erlebt. Die Stadt wird voraussichtlich entgegen bisheriger Prognosen bereits 2018 die 600.000-Einwohner-Marke knacken. Das birgt eine Menge Herausforderungen. Wir brauchen mehr Wohnungen, die bezahlbar sind, eine funktionierende Infrastruktur, mehr Arbeitsplätze mit mehr Büros, sinnvolle Strukturen für Einzelhandelsflächen und so weiter.

Leipzig befindet sich in einer Aufwärts-Spirale und die Stimmung ist gut. Eine ähnlich gute Situation herrschte hier bisher nur in den Anfängen der 1990er Jahre, als alle aus dem über 40-jährigen „Dornröschenschlaf“ erwachten. Damals war es das Ziel, aus dem Wenigen etwas zu machen, sprich unter anderem Straßen, Schienen und eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen.

Investieren in Leipzig

Indizien für eine gute Entwicklung

Heute bauen wir auf den Fundamenten von vor 20 Jahren auf. Inzwischen haben wir einen überregional angebundenen Flughafen und einen regional und überregional gut funktionierenden ICE-Bahnhof, der flächenmäßig mit rund 85.000 Quadratmetern der größte Kopfbahnhof Europas ist. Infolge der starken Automobilindustrie umgibt Leipzig ein dreispuriger Autobahnring, von dem die Anwohner ebenfalls profitieren.

Gleich zu Beginn dieses Jahres machte Leipzig zudem Schlagzeilen mit seinem Stadtkern. Das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln ermittelte aus 120 Städten die attraktivste Innenstadt unter der Bevölkerung. Leipzig belegte dabei gleich zwei Mal den ersten Platz – den Gesamtsieg unter allen Städten sowie in der Kategorie Großstädte.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Leipzig städtebaulich in den nächsten Jahren entwickeln wird und weiter an Lebensqualität gewinnt, ist der geplante Höhenradweg auf dem Viadukt in Sellerhausen im Osten von Leipzig. Das Projekt erinnert an die Grüngürtel zahlreicher deutscher Großstädte. Im besten Fall wird daraus ein Highlight für Leipzig, wie der High Line Park in New York, der als Inspirationsquelle für eine positive Stadtentwicklung diente. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und sind mit 41 Mio. Euro veranschlagt.

Den anderen voraus

Dass es Leipzig gut geht, manifestiert sich auch bei einem Blick auf die immobilienwirtschaftlichen Zahlen. Als Investmentstandort hat sich der Leipziger Markt zum wichtigsten B-Standort für Investments etabliert. Die Stadt ist also eine gute Alternative zu den Big-Seven-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart). Und nicht nur auf dem Investmentmarkt macht die Stadt etwas her; Leipzig wird zunehmend zu einem beliebten Zweitstandort für große Unternehmen in Deutschland.

Zuletzt fällt auf, dass Leipzig im Vergleich zu anderen B-Städten wie Hannover, Nürnberg oder Bremen ein moderneres Erscheinungsbild hat. Das verdankt der Standort den Investitionen, mit denen er den temporären Stillstand der letzten Jahre aufholen konnte. Zudem profitiert Leipzig vom Erfahrungsfundus anderer. Fehler können vermieden werden und entsteht etwas Neues, wird auf dem aktuellen Stand der Technik gebaut, statt mühselig Altes umzustrukturieren. Das ist ein Wettbewerbsvorteil.

Realistischer Blick in die Zukunft

Bei der Betrachtung des vergangenen Jahres finden sich viele Puzzleteile, die zu einem positiven Gesamtbild führen. Leipzig wird attraktiver für Zuzügler, Investoren und Unternehmen. Natürlich ist nicht alles rosig und den Blick auf die Realität werde ich nicht verlieren, aber zurzeit reiten wir auf einer guten Welle.

Von unserem Experten: Stefan Sachse

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