Domstadt weiter auf Kurs

Logistikmarkt Köln BNPPRE

Der Kölner Logistikmarkt verzeichnete im Jahr 2022 einen Flächenumsatz von gut 256.000 m² und übertraf damit den langjährigen Durchschnitt (225.000 m²) um etwa 14 %. Damit stellt das aktuelle Gesamtjahresergebnis das drittbeste Resultat der vergangenen 10 Jahre dar. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„An das Rekordergebnis aus dem Vorjahr mit 334.000 m² konnte die Domstadt jedoch nicht anknüpfen und verfehlt dieses um knapp 23 %. Im Jahresverlauf sind nur wenige Neubauflächen auf den Markt gekommen, sodass der Neubauanteil im Gesamtjahr nur bei geringen 21 % und damit deutlich unterdurchschnittlich ausfiel. Durch gestiegene Baukosten und den weiterhin bestehenden Mangel an kurzfristig verfügbaren Flächen setzte sich die dynamische Entwicklung der Mietpreise im Jahr 2022 fort“, erklärt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH. So ist die Spitzenmiete im 12-Monats-Vergleich um 21 % auf nun 7,00 €/m² gestiegen. Auch die Durchschnittsmiete verzeichnete ein Plus von 6 % auf 5,20 €/m².

Logistiker und Industrie vorne

Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die Nachfragegruppen wird zu gleichen Teilen von Logistikdienstleistern und Industrieunternehmen dominiert. Beide Branchen erreichen rund 29 % bzw. 75.000 m² des Umsatzes. Die für den Kölner Markt traditionell wichtigen Handelsunternehmen liegen mit etwa 22 % auf Platz drei der Branchenverteilung.

Hinsichtlich der Größenklassenverteilung stechen Großvermietungen von über 20.000 m² mit etwa 36 % des Flächenumsatzes hervor, darunter auch der von BNPPRE begleitete Vertragsabschluss der Production Resource Group über etwa 20.300 m³ aus dem ersten Quartal. Ebenfalls ein überdurchschnittliches Ergebnis mit knapp 16 % wurde für das Größensegment zwischen 12.000 und 20.000 m² registriert. Generell zeigt sich das Marktgeschehen auch im kleineren Segment vergleichsweise dynamisch. Das Größensegment unter 5.000 m² steuert etwa 20 % bzw. 51.000 m² zum Umsatz bei.

Perspektiven

„Der Kölner Logistikmarkt zeichnete sich auch 2022 trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten durch eine relativ hohe Marktdynamik aus. Vor dem Hintergrund einer begrenzten Verfügbarkeit von Logistikflächen im Kerngebiet fokussiert sich die Nachfrage im Markgebiet Köln zunehmend auf periphere Lagen im Kölner Umfeld. In Anbetracht der aktuellen konjunkturellen Einflüsse ist zum Jahresbeginn 2023 von einem verhaltenen Anmietungsgeschehen auszugehen. Dennoch ist für das Gesamtjahr 2023 mit einer gleichbleibend hohen Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen. Eine leichte Angebotsausweitung durch neue spekulative Flächen am Markt scheint aus heutiger Sicht möglich. Durch die Kombination aus aktuell hoher Inflation, deutlich gestiegenen Baukosten und anhaltender Angebotsknappheit ist ein weiterer Anstieg der Mietpreise im Verlauf des Jahres das wahrscheinlichste Szenario“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.