Logistikmarkt Stuttgart

Der Stuttgarter Markt für Lager- und Logistikflächen ist im laufenden Jahr von einer hohen Dynamik im kleinteiligen Flächensegment gekennzeichnet. Da im Gegensatz dazu bislang jedoch Abschlüsse jenseits der 5.000-m²-Marke fehlen, beläuft sich der Flächenumsatz bis Ende September auf einem relativ geringen Niveau von 61.000 m². Damit notiert das Zwischenergebnis um fast ein Drittel unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums und bleibt auch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 120.000 m².

Die weiterhin schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist auf dem Stuttgarter Logistikmarkt deutlich zu spüren. Darüber hinaus wirkt sich auch die andauernde Unsicherheit durch die globalen Handels- und Zollkonflikte dämpfend auf die Nachfrage nach großflächigen Logistikflächen aus. Dabei ist aktuell vor allem die Logistiknachfrage aus dem wichtigen Segment der Automobilindustrie besonders schleppend. Während die Anzahl der registrierten Verträge jedoch durchaus auf einem hohen Niveau liegt, spiegelt sich dies aufgrund der überwiegend geringen Flächengrößen nicht in einem entsprechenden Flächenumsatzergebnis wider.

Vor dem Hintergrund der unverändert angespannten Angebotssituation präsentiert sich das Mietniveau in der Spitze wie auch im Durchschnitt stabil. Seit Jahresbeginn notiert die Spitzenmiete bei 8,50 €/m² und damit auf dem hohen Niveau von Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. Die Durchschnittsmiete beläuft sich seit dem ersten Quartal 2025 auf 6,50 €/m².

Das Marktgeschehen wird in der Logistikregion Stuttgart bisher ausschließlich von Abschlüssen bis 5.000 m² getragen. Größere Verträge konnten bis jetzt nicht erfolgreich realisiert werden, was für das Marktgebiet eine Seltenheit ist. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre trugen Abschlüsse mit einer Fläche über 5.000 m² rund 70 % zum Flächenumsatz bei. Das aktuell sehr niedrige Zwischenergebnis ist somit im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass noch keine größeren Verträge verzeichnet wurden.

Der Nachfrageschwerpunkt lag bis jetzt auf Mietflächen zwischen 1.000 und 4.000 m², wobei insbesondere innerstädtische und stadtnahe Lagen im Fokus der Nutzer standen.

Trotz des eher schwachen Zwischenresultats ist die Branche Industrie/Produktion mit rund 27 % Marktanteil unverändert der führende Wirtschaftszweig im Raum Stuttgart. Auf den weiteren Plätzen folgen Handel (21 %) und Logistikdienstleister (19 %).

Dem Stuttgarter Logistikmarkt fehlt auch im Herbst 2025 der wichtige konjunkturelle Rückenwind, um wieder deutlich Fahrt aufnehmen zu können. Wie kaum an einem anderen bundesdeutschen Standort leidet die ansässige Wirtschaft unter den weiterhin nicht final beigelegten Zollkonflikten auf globaler Ebene.

Der leistungsstarke industrielle Sektor in der Region mit seinen intensiven internationalen Lieferkettenverflechtungen sowie seiner gewichtigen Automobilbranche ist besonders hart von den geopolitischen Verwerfungen und insbesondere den von der US-Administration erhobenen Zöllen betroffen. Entsprechend zurückhaltend agieren viele Unternehmenslenker in Stuttgart, was sich direkt auf das Anmietungs- und Nutzungsgeschehen auf dem lokalen Logistikmarkt auswirkt. Die unternehmerischen Herausforderungen, denen sich gerade große Autobauer stellen müssen, belasten das allgemeine Sentiment im Raum Stuttgart zusätzlich.

Für eine deutliche Belebung des Nutzermarkts in den letzten Wochen des Jahres fehlt derzeit sowohl das gesamtwirtschaftliche Momentum wie auch die wichtigen Wachstumsimpulse aus der lokalen Wirtschaft. Entsprechend dürfte das Jahresergebnis unterdurchschnittlich ausfallen.

Auf der Angebotsseite zeichnet sich eine zunehmende Differenzierung nach Lagen und Ausstattungsqualitäten ab. Während bei älteren Bestandsflächen das Angebot tendenziell steigt, fehlt es zunehmend an den im Nutzerfokus stehenden innerstädtischen Flächen mit kurzfristiger Verfügbarkeit. Auch bei großen Neubauflächen zeichnet sich eine Angebotsverknappung ab.

Angesichts des Nachfragefokus auf eher kleinere zentrale Flächen sowie auf große Neubauflächen dürfte die Spitzenmiete perspektivisch weiter steigen.