DER WOHNMARKT DER ZUKUNFT
City Reports Wohnimmobilien 2023
Wie wandelt sich Wohnen? Spannende Gesprächspartner:innen geben – ganz am Puls der Zeit – ihre Antworten. Für das Hier und Jetzt, aber auch für die Zukunft. In unserem vierten Wohnmarkt-Report haben wir die Metropolen Deutschlands von Hamburg bis München analysiert. Inspirierende Quartiere, ob als Neubau oder Bestandsentwicklung, zeigen, was Wohnbau heute leistet. Interessant, wie lokale Bedarfe und individuelle Bedürfnisse von Mietenden wie Investierenden in Einklang gebracht werden.
„Zinsanstieg, Baukostensteigerung und anstehende Dekarbonisierung – der Markt befindet sich in einem herausfordernden Umfeld, wird zukünftig aber auch große Chancen bieten. Die Fundamentaldaten sprechen für sich. Die Leerstände sind extrem niedrig, die Metropolregionen wachsen und die Menschen legen viel Wert auf die Qualität ihres Wohnumfelds.“
Die Immobilienbranche manövriert dabei durch herausforderndes Terrain: mit steigenden Zinsen und Baukosten sowie notwendigen Dekarbonisierungsmaßnahmen. Das belastet und lähmt derzeit alle Beteiligten. Und trotz alledem sind wir überzeugt, dass es weiterhin Chancen geben wird. Denn die Fundamentaldaten für den Wohnungsmarkt sind besser denn je. Wachsende Metropolregionen, niedrige Leerstandsquoten und eine zunehmend geforderte Qualität des Wohnumfelds sprechen für Residential. Insbesondere im Vergleich zu anderen Assetklassen besteht also kaum Disruptionsrisiko.
Mehr denn je ist es wichtig, das optimale Produkt zu entwickeln. Darüber sind sich Projektentwickler:innen, Architekt:innen und Investmentgesellschaften einig.
Den Anfang macht Philipp Schaper, CEO European Real Estate Patrizia SE. Er ordnet für uns den deutschen Wohnmarkt im europäischen Kontext ein. Auch Scharper glaubt an die fundamentale Stärke des hiesigen Marktes. So bleibt Wohnen trotz preislicher Anpassungen weiterhin fester Bestandteil institutioneller Anlagen.
„Mut erfordert dieses Investment heute nicht unbedingt, aber langfristige Orientierung und Kreativität.“
Einen besonderen Bezug zum Thema Wohnen hat die Familie Schmitz, die in fünfter Generation Immobilien der Extraklasse entwickelt. Richard Alexander Schmitz spricht über Potenziale, die er als Developer, Immobilienliebhaber und Investor sieht. Bei Projektentwicklungen fokussiert Schmitz eher nüchtern Büroimmobilien. Privat gibt er zu, dass manche Häuser ihn regelrecht berühren. Und als Investor zeigt er sich facettenreich: Sein Portfolio reicht von Proptechs bis Hundeaccessoires.
Über städtebauliche Potenziale unserer Zeit sinniert Schmitz-Morkramer. Dabei gibt es seiner Meinung nach nicht DIE eine Lösung. Der mehrfach ausgezeichnete Architekt mahnt, nicht schablonen- oder reflexhaft von der Stange zu produzieren.
"Mein Vater fuhr mit uns Kindern zu Projekten, um den Baufortschritt zu begutachten. Ich erinnere mich auch, dass wir im Schneegestöber festsaßen und er stundenlang mit dem Notar telefonierte. Mit zwölf absolvierte ich das erste Praktikum im Familienunternehmen. Echtes eigenes Interesse kam erst nach dem Studium auf .“
Eine architektonische Ikone schuf das niederländische Büro Barcode Architects. Ein Blick auf das SLUISHUIS, das Schleusenhaus, sagt dabei mehr als tausend Worte. Majestätisch ragt die silbrig glänzende Fassade in den Himmel Amsterdams. Und scheint gleichzeitig über dem Wasser zu schweben. Lassen Sie sich von Barcode-Gründer Dirk Peters den „Unexpected Twist“ und den „Kreativen Realismus“ näherbringen.
Von den Höhenflügen zurück auf den Boden der Tatsachen: bezahlbares Wohnen. Mit Thomas Meyer, Vorstandsvorsitzendem von Wertgrund, sprachen wir intensiv über die Chancen dieses Segments.
„Bezahlbares Wohnen war früher eher im Bereich Bestandsimmobilien relevant. Dann folgte der Neubau mit hohen Anteilen geförderter Wohnungen. Aufgrund der Marktbedingungen sind heute wieder Bestandsimmobilien das Produkt der Stunde.“
Wie der Mix aus aufsehenerregender Architektur und Nachhaltigkeit gelingt, zeigt Rocket – mit 100 Metern das weltweit höchste Holzhochhaus.
„Rocket wird das Leuchtturmprojekt unserer Dekarbonisierungsstrategie und uns zu Neuem anspornen, etwa CO2-armen Baumaterialien wie Lehm oder Hanf. Wir wollen nicht weniger vom Schlechten, sondern mehr vom Guten verbauen.“
Zu guter Letzt wenden wir uns den Sanierungen im Bestand zu. Sie gelten als wenig rentabel. Und werden nur zögerlich in Angriff genommen. Doch gezielte Investitionen in die Nachhaltigkeit von Bestandsimmobilien können sich lohnen, finden Rebekka Ruppel und Milena-Maria Prantner von pom+ Deutschland. Nach dem Motto „Ohne Smart kein Grün“ plädieren sie für moderne Proptech-Lösungen.
Seien Sie gespannt auf die neue Ausgabe unseres Reports mit Blick auf Deutschland und Europa. Lassen Sie sich von der Vielfalt inspirieren.
9 Standorte, Zahlen und Best Practices: die City Reports Wohnen 2023
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